Was ist Lerntherapie?

Die Lerntherapie ist aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die mit individuellen Lernschwierigkeiten zu kämpfen hatten und die durch unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale geprägt wurden, entstanden.

Lernschwierigkeiten erfordern mehr als nur Nachhilfe, da sie oft tiefer liegende Ursachen haben, die in der Persönlichkeit des Lernenden oder seiner Beziehung zum Lernen liegen.

Lerntherapie adressiert sowohl offensichtliche als auch verborgene Aspekte dieser Schwierigkeiten, wobei der Fokus auf der Persönlichkeit des Lernenden liegt, da sie den Lernprozess trägt.

Lerntherapie nutzt das Lernen als therapeutisches Werkzeug zur Persönlichkeitsentwicklung und Handlungskompetenz. Sie unterscheidet sich von didaktischer Lernförderung, indem sie auch das Lernverhalten miteinbezieht und zusammen mit dem Lernenden an den Ursachen seiner Lernschwierigkeiten arbeitet.

Der Schwerpunkt liegt nicht auf dem Lerninhalt, sondern auf der Persönlichkeits- und Lernkompetenz des Lernenden. Lerntherapeuten helfen dabei, individuelle Lernwege zu entwickeln und ein sinnvolles Lernen zu fördern.

Im Speziellen bietet die Lerntherapie Unterstützung bei:

  • Individuellen Lernschwierigkeiten des Lernenden
  • Das Bewältigen von Lernblockaden
  • Bei Prüfungsangst
  • Stressbewältigung in Zusammenhang mit dem Lernen
  • Motivationsschwierigkeiten / Aufschiebeverhalten
  • Förderung der Konzentration
  • Themen, die in Zusammenhang mit dem Selbstwert/ Selbstvertrauen stehen
  • Lernkrisen
  • Lernorganisation und Strategien zu entwickeln
  • Unterstützung bei den klassischen Themen wie AD(H)S/Dyskalkulie/ Legasthenie
  • Prüfungsvorbereitung
  • Emotionsstrategien (positives Denken fördern; lernen sich zu entspannen)

Das Konzept der Lerntherapie

Die Lerntherapie, die sowohl auf lerntheoretischen als auch persönlichkeitstheoretischen Grundlagen basiert, verfolgt eine doppelte Zielsetzung: Zum einen liegt der Fokus auf dem Lernprozess, insbesondere auf der Qualität des Lernens, und zum anderen auf der Entwicklung und dem Zustand der Persönlichkeit.

Um diesen Zielen in der Praxis gerecht zu werden, nutzt die Lerntherapie ein vierstufiges Modell für das Handeln. Die Anpassung erfolgt entsprechend den individuellen Bedürfnissen des Lernenden:

1 Auf der funktionalen Stufe konzentrieren wir uns auf Aspekte des Lernens und Handelns. Diese Stufe ist besonders geeignet für technische Lernprobleme, die oft aufgrund unglücklicher temporärer Lehr- und Lernsituationen entstehen. Der Fokus liegt hier auf der Lernentwicklung des Lernenden nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten und nicht nur auf einem kurzfristigen Lernerfolg.

2 Auf der aktionalen Stufe wird die Arbeit an der Persönlichkeit miteinbezogen. Diese Phase ist besonders geeignet, wenn Lernschwierigkeiten vorwiegend aus der Lerndynamik der Person resultieren oder wenn eine erhöhte Sensibilität und Selbstwahrnehmung im Umgang mit sich selbst und der Welt erwünscht ist. Neben dem Lernerfolg ist hier das Ziel, eine höhere Selbst- und Handlungskompetenz zu entwickeln und so den Lernprozess anzustossen.

3Auf der personalen Stufe steht die Persönlichkeitsdynamik im Vordergrund. Diese Phase ist besonders geeignet, wenn Lernschwierigkeiten aus der inneren Dynamik der Person resultieren, zum Beispiel bei Lernwiderständen. Diese können in jedem Alter auftreten und sind besonders im Jugend- und Erwachsenenalter (Selbstfindung, Verinnerlichung von Konflikten usw.) sowie im Kindesalter (Beginn der «Schulkarriere») von Bedeutung. Die Arbeit in dieser Phase ähnelt der psychotherapeutischen Arbeit und ist angezeigt, wenn die Lernschwierigkeiten in der Person selbst zugrunde liegt. Diese Phase ist im Kontext des Lernens besonders wichtig, da Lernschwierigkeiten, die aus dem Intrapsychischen resultieren, durch reine Lernstrategien nicht gelöst werden können.

4 Auf der systemischen Stufe steht der Antrieb der Persönlichkeit in ihren Beziehungen im Mittelpunkt. Neben den zwischenmenschlichen Wechselwirkungen legen wir hier besonderen Wert auf Rollen, Funktionen und Delegationen im Beziehungssystem (Familie, Schule, usw.). Die Arbeit in dieser Phase ist besonders geeignet, wenn Beziehungsressourcen nicht vollständig genutzt werden oder wenn Rollen, Funktionen und Delegationen, die das Beziehungssystem aufrechterhalten, die Persönlichkeit des Lernenden blockieren oder behindern.

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